Alle Pflanzenfreunde fiebern der Freiluftsaison entgegen und das vergangene, sonnige Osterwochenende hat uns dazu verleitet, schon vom Sommer auf der schön gestalteten Terrasse zu träumen. Dabei haben wir Bilder von einem üppig blühenden Pflanzenparadies im Kopf. Untrennbar mit der Vorstellung von Sommer, Sonne und Urlaub sind Bougainvillea verbunden. Damit sie auch wirklich prächtig wachsen, habe ich als Hilfe eine „Pflegekurzanleitung“ zusammengestellt.
1. Tipp: Deutlich schwankender Wasserbedarf
Bougainvilleen zählen zu den Arten, bei denen man mehrmals im Jahr die Wassergaben modifizieren muss. Im Winter, wenn die Triebe laublos sind, ist der Bedarf gering. Austrocknen dürfen die Wurzeln aber nicht. Anhaltende Nässe führt zu Wurzelfäulnis. Im Frühling wird die Wassermenge mit dem Blüten- und Blattwuchs sukzessive erhöht. Im Sommer sind Drillingsblumen sehr durstig! Im Herbst sinkt der Bedarf langsam.
2. Tipp: Kletterpflanzen, keine Sträucher
Bougainvilleen sind von Natur aus waschechte Kletterpflanzen, die sich mit ihren Dornen in anderen Pflanzen einhaken und nach oben streben. Strauchförmig wachsen sie nur, wenn sie der Mensch drei bis vier Mal im Jahr stutzt. Ein 30 cm hoher Strauch kann daher durchaus das Alter eines 3-4 m hohen, natürlich gewachsenen Exemplars haben.
3. Tipp: Blütenfarbe ändert sich
Die Blütenfarbe bei Bougainvilleen ist eine Momentaufnahme. Während sich die Hochblätter entfalten, sind sie heller gefärbt, kurz nach der Öffnung am kräftigsten. Danach verlieren sie kontinuierlich an Tonstärke, verblassen langsam. Eine rote Sorte ist daher nur an wenigen Tagen tiefrot, später pink, dann rosa, bis die Hochblätter wie Pergament eintrocknen. Auf diese Weise „wechseln“ Bougainvilleen ihre Farbe.
4. Tipp: Volle Sonne lacht die Blütenfülle an
Drillingsblumen sind wahre Sonnenanbeter. Selbst in Südeuropa kommt ein vollsonniger Platz gerade recht, um die Blütenfülle anzufachen. Erweist sich eine Bougainvillea im Wintergarten als blühfaul, kann ihr deshalb eine Sommerkur im Freien auf die Sprünge helfen. Ein heißer Platz bedingt jedoch einen hohen Wasserbedarf. Gießen Sie voll belaubte Bougainvilleen im Freien täglich und reichlich!
5. Tipp: Zarte Wurzeln reißen ab
Die Schwachstelle der üppigen Dauerblüher sind ihre Wurzeln. Sie sind sehr fein und zart. Ist man beim Umtopfen nicht vorsichtig, reißen sie sehr leicht ab und verbleiben im Topf, während man die Triebe als Strunk in der Hand behält… Deshalb vor dem Ziehen den Ballen sorgfältig vom Topfrand lösen und sachte vorgehen, nie mit Gewalt reißen.
6. Tipp: Blüte vor Blatt
Selbst unter den günstigsten Überwinterungsbedingungen findet im Frühjahr ein Laubaustausch statt. Die Pflanze verliert die alten Blätter und es treiben neue. Sie können die unansehnlichen Blätter auch von Hand entfernen, um den Austausch zu beschleunigen. Wenn bei Ihren Bougainvilleen im Frühjahr die Blüten lange vor den Blättern sprießen, sind die Pflanzen keineswegs aus dem Rhythmus geraten. Der frühe Flor ist ganz normal und deutet keinen Pflegefehler an. Die Blätter vertragen Transporte, z. B. im Paket, eigentlich gut und dennoch fallen einige ab, ebenso bei Standortwechseln. Einmal platziert, lässt man Bougainvilleen deshalb am besten den Sommer über stehen.
Weitere wissenswerte Informationen über Bougainvillea finden Sie hier.