Pflanzen werden allgemein wegen ihrer Schönheit oder als Nutzpflanzen gehalten. Für echten Tee (Camellia sinensis) sprechen beide dieser Gründe. Bereits aus dem botanischen Namen des echten Tees wird die Verwandtschaft zu den Schmuckpflanzen, den Kamelien (Camellia japonica) deutlich. Während Camellia japonica je nach Sorte mit roten, rosafarbenen, gelben, weiß/roten oder cremefarbenen Blüten wachsen, sind die zierlichen Blüten des echten Tees immer weiß- bis cremefarben und einfach um leuchtend goldgelbe Staubfäden gruppiert. Satt dunkelgrüne Blätter machen den immergrünen Strauch ganzjährig attraktiv. Das Beste an Camellia sinensis ist jedoch, dass wir aus ihr unseren Tee selbst herstellen können.
Weißer, grüner und schwarzer Tee wird aus den neuen Blättern der echten Teepflanze aufgebrüht, die zuvor getrocknet und fermentiert wurden. Das klingt komplizierter, als es tatsächlich ist. Die jungen Blätter der Triebspitzen werden gepflückt und bei Lufttemperatur zum Trocknen ausgelegt bis sie nach ca. einem Tag welk sind. Danach müssen die welken Blätter gerollt werden, um die Zellwände zu zerstören. In Teefabriken werden dazu Maschinen verwendet, aber Sie können die Blätter auch zwischen den Händen rollen. Der aus den Blattzellen austretende Saft reagiert bei warmer, feuchter Luft mit Sauerstoff. Je nach Dauer der Fermentation erhält man grünen, weißen oder schwarzen Tee. Allen ist gemeinsam, dass die fermentierten Blätter vollständig getrocknet werden müssen um haltbar zu sein.
Den eigenen Tee auf dem Balkon, der Terrasse oder vielleicht sogar im Garten wachsen zu sehen, erhöht den Teegenuss. Echter Tee wächst ursprünglich im Unterholz in Höhenlagen und Gebirgsregionen im Süden Chinas. Er schätzt kühle, luftfeuchte Bedingungen, leicht saure Erde und einen halbschattigen bis schattigen Standort. Mit der Sorte Camellia sinensis „Yukina“ gibt es nun eine Sorte, die bis minus 10 Grad winterhart ist und damit in wintermilden Regionen oder geschützten Lagen auch ausgepflanzt werden kann. Pflanzen, die den Sommer über im Freien stehen, können problemlos im Haus überwintert werden, da echter Tee nicht anfällig für Schädlinge ist. Die Überwinterung im Haus oder Wintergarten erfolgt an einem hellen Standort bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Im späten Winter oder zeitigen Frühjahr können Sie sich dann an den reizenden, zierlichen Blüten erfreuen. Die attraktive Kombination aus glänzenden, dunkelgrünen Blättern und weiß- bis cremefarbenen Blütenblättern mit den dichten Büscheln goldgelber Staubfäden erheitern und verkürzen die Zeit bis zum Frühjahr.