Vor allem langsamwüchsige Sträucher kommen in der Regel ganz ohne Schnitt aus, da sie von Natur aus kompakt wachsen. Es genügt, jährlich im Spätwinter vertrocknete oder beschädigte Zweige bis ins gesunde Gewebe zurückzuschneiden, das man an der grünen, saftführenden Rinde erkennt. Ebenfalls entfernt werden quer schießende, sich kreuzende oder ins Kroneninnere wachsende Triebe. Ziel ist es, lichtdurchflutete Kronen mit einem klaren Aufbau zu fördern. Einzelne Triebe, die zu weit aus der Krone herausragen, werden so weit eingekürzt, bis sie wieder in die Silhouette passen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise Bananenstrauch (Michelia figo), Duftblüte (Osmanthus fragrans), Australischer Rosmarin (Westringia) oder Minzbusch (Prostanthera). Dieser Auslichtungsschnitt – vor allem das Entfernen schadhafter oder störender Zweige – wird auch bei allen anderen, strauchigen Kübelpflanzen durchgeführt, z.B. bei den starkwüchsigen. Eine Ausnahemerscheinungen im Kübelgarten sind die Korallensträucher (Erythrina): sie trocknen jedes Jahr im Winter natürlicherweise stark zurück. Deshalb schneidet man erst ab Februar das trockene Holz weg. Meist bleibt dabei nur ein einzelner, knorriger Holzstumpf übrig. Doch keine Sorge: Er wird aus schlafenden Augen, die in der Rinde schlummern, ab April wieder frisch austreiben.