Starkwüchsige Sträucher wie Hammer-, Veilchen- oder Kartoffelsträucher (Cestrum, Iochroma, Lycianthes) könnte man ohne jährlichen Rückschnitt nicht dauerhaft im Topfformat halten: Sie erreichen gut 3 m Höhe, an ihren Naturstandorten oft noch mehr. Da sie auch in Kübelkultur jedes Jahr kräftig an Länge, Breite und Dichte zulegen, hilft nur ein kontinuierlicher, ebenso kräftiger Rückschnitt, um sie in Zaum zu halten. Dazu kürzt man zunächst die einzelnen Triebe auf das gewünschte Kronenmaß (Höhe und Breite) ein. Auch hier gilt wieder: Setzen Sie die Zweige auf Knospen ab, die zum Kronenäußeren zeigen. Sonst sprießen aus ihnen Zweige, die sich mit anderen reuzen. Zusätzlich nimmt man im Februar oder März vor dem frischen Austrieb einige der jeweils ältesten Triebe ganz heraus, um den jungen Schossen Platz zu machen. Der Nachwuchs blüht in der Regel wieder reicher und verzweigt sich auch williger als die vergreisten Kronenpartien. Trennen Sie hierzu die alten Zweige mit einer kräftigen Astschere oder einer Säge möglichst direkt am Ansatz, direkt über dem Boden heraus. Versuchen Sie dabei, die Rinde benachbarter Zweige nicht aufzureißen. Hier helfen Schaumstoff-Stücke zur Abpolsterung. Schnittwunden, die größer sind als ein 2-Euro-Stück, werden an den Rändern – nicht ganzflächig! – mit Baumwachs verstrichen. Soll-ten die Sträucher trotz der jährlichen Verjüngung schlecht aussehen, hilft ein Radikalschnitt.