Wenn Sie das Gefühl haben, Sie können in Ihrem Wintergarten pflanzen, was Sie wollen und nichts gedeiht, alles bekommt ständig Schädlinge und sieht kläglich aus, dann sollten Sie eines überprüfen: Ihr Gießverhalten. Die Erfahrung unseres Flora-Toskana-Teams hat gezeigt, dass Wintergartenbesitzer in 95% der Fälle viel zu wenig gießen. Wobei die Betonung auf „viel“ liegt. Dauernder Wassermangel setzt die Pflanzen unter extremen Stress, in dessen Folge ihr Immunsystem schwächelt. Sie werden anfällig für Schädlinge und Krankheiten (Pilze, Viren), blühen und fruchten schlecht.
Die Ursache für falsches Gießen liegt vermutlich daran, dass viele Wintergartenbesitzer vom Zimmerpflanzengärtner in den Glasbau umziehen. Sie stellen die Pflanzen, die bislang im Zimmer auf der Fensterbank oder auf dem Fußboden standen, in die neue, lichtreiche Oase – und pflegen sie wie bisher weiter. Genau darin liegt der Irrtum! In dem Moment, da Ihre unter Umständen schon jahrelang in Ihrem Besitz befindlichen Pflanzen in den Wintergarten umziehen, steigt ihr Wasserbedarf um das Vielfache an. Wenn im Zimmer eine Wassergabe pro Woche ausgereicht hat, sollte es nun EINE WASSERGABE PRO TAG im Sommer sein. Und das nicht zu knapp bemessen, sondern reichlich. Gießen Sie jedes Mal so viel, dass die Erde im Topf oder Pflanzbeet bis zum Grund durchfeuchtet wird. Da reicht eine halbe Gießkanne nirgends hin, der Schlauch muss her.
Besonders schwer fällt es vielen Wintergartenbesitzern, bedarfsgerecht zu gießen, zum Beispiel im Frühjahr, wenn der Wasserbedarf von einem Tag auf den anderen sprunghaft ansteigen kann. Anstatt sich die Pflanzen anzuschauen und kritisch zu hinterfragen, ob die Erde tatsächlich nass ist, geht man nach „Schema F“ und dem Motto vor „Ich habe doch gestern erst gegossen, dass wird bis übermorgen reichen.“ Liegen dazwischen aber vollsonnige, warme Tage, ist der Verdunstungsverlust Ihrer Pflanzen unter Glas so hoch, dass unbedingt Nachschub her muss. Sonst werden die Blätter gelblich, rollen sich ein oder fallen in Massen ab.
Palmen aller Art zählen hier zu den häufigsten Opfern zu seltenen und zu geringfügigen Gießens, denn man sieht ihnen ihren Durst lange nicht an und sehr viel später als bei belaubten Pflanzen, die ihre Blätter bei Wassermangel einrollen. Palmen stehen auch an ihren Naturstandorten nur scheinbar „auf dem Trockenen“. In Oasen in der Wüste haben ihre Wurzeln Grundwasseranschluss und können so viel „trinken“, wie sie benötigen. Hält man Palmen im Topf, brauchen sie deshalb genauso viel Wasser wie Bäume oder Sträucher! Sonst werden sie langsam, aber sicher immer schwächer, bis sie eingehen. Dabei ist die Lösung so einfach: gießen.