Bei der Materialwahl für Pflanztöpfe klaffen Meinung und Praxis weit auseinander. Während Privatleute meist auf Ton schwören, haben Profi-Gärtner schon seit Jahrzehnten auf Plastik umgestellt. Und das nicht nur aus Kosten- und Haltbarkeitsgründen. Die Praxis zeigt, dass sich Pflanzen in Kunststoffgefäßen dauerhaft wohler fühlen und leichter zu pflegen sind! Die Gründe liegen vor allem in der wasserabweisenden Eigenschaft der Plastikgefäße: sie nehmen im Gegensatz zu Tontöpfen keine Feuchtigkeit auf. Alles Gießwasser wird von der Erde gespeichert und lässt sich genau dosieren. Bei Tontöpfen nehmen dagegen die Gefäßwände Wasser auf und geben es über einen undefinierbaren Zeitraum – abhängig von Witterung und Pflanzenzustand – an die Erde ab. Durch die Verdunstung des Wassers über die Wände kühlen die Pflanzenwurzeln überdies aus, denn bei der Umwandlung von Wasser in Wasserdampf wird Energie verbraucht. Im Sommer mag dies von Vorteil sein, im Winter aber kann die Verdunstungskälte zu einer schädlichen Unterkühlung der Pflanzenwurzeln führen. Wurzeln folgen zudem der Wasserquelle. Sind die Topfwände ständig feucht, lagern sich hier reichlich Feinwurzeln an – und nehmen bei Trockenheit oder Hitze entsprechend leicht Schaden. Ein empfindlicher Verlust, da vor allem die Feinwurzeln für die Wasser- und Nährstoffaufnahme verantwortlich sind.