Klassischerweise werden Kübel- und Wintergartenpflanzen über die Erde gedüngt. Im Boden werden die Nährstoffe aufgeschlossen, von den Feinwurzeln aufgenommen und in der gesamten Pflanze verteilt. Die Nährstoffaufnahme über die Blätter ist für die Pflanzen meist nur ein Zusatz, der in den Tropen von weit größerer Bedeutung ist als in anderen Klimazonen, denn hier ist jedes Quäntchen Nährstoff wertvoll. Da wir jedoch bestrebt sind, unsere Topfpflanzen optimal zu versorgen, überwiegen die Nachteile einer Blattdüngung. Zum einen muss die Dosierung sehr feinfühlig erfolgen. Als Grundregel geht man von einer Dosierung aus, die der Hälfte der Konzentration bei einer Wurzeldüngung entpricht. Da Dünger Salze sind, kann es sonst zu Gewebeschäden kommen. Blattdünger hinterlassen überdies Flecken auf den Blättern, die optisch stören und bei direkter Besonnung zu sekundären Blattschäden führen können. Legitim ist der Einsatz dagegen bei akuten Mangelerscheinungen, z.B., wenn die Eisenaufnahme der Wurzeln durch zu niedrige pH-Werte unterbunden ist. Hier kann eine Eisengabe über die Blätter rasch zur Genesung führen. Nichtsdestotrotz sollten Sie auch hier die Ursache beheben und dann wieder über die Wurzeln düngen.