Was sind Winterhärtezonen?

Die Winterhärtezonen, kurz WHZ genannt, geben an, welche tiefste Temperatur eine bestimmte Pflanzenart ohne Schäden überstehen kann. Die Winterhärtezonen werden für jede Region Deutschlands definiert und in Karten dargestellt. Das System wurde erstmals in den USA unter dem Namen USDA angewandt mit 26 Winterhärtezonen von 1a bis 13b. In Deutschland kommen hiervon nur die Klimazonen 8a bis 6b vor. Die Winterhärtezonen im Einzelnen:

6a: −23,3 °C bis −20,5 °C

6b: −20,4 °C bis−1 7,8 °C

7a: −17,7 °C bis −15,0 °C

7b: −14,9 °C bis −12,3 °C

8a: −12,2 °C bis −9,5 °C

8b: −9,4 °C bis −6,7 °C

Wer einen Wintergarten besitzt und diesen im Winter beheizt, für den sind auch die folgenden Temperaturwerte relevant, wobei hier die Winterhärtezonen zu „Heizzonen“ werden.

9a: −6,6 °C bis −3,9 °C

9b: −3,8 °C bis −1,2 °C

10a: −1,1 °C bis +1,6 °C

10b: +1,7 °C bis +4,4 °C

11a: +4,5 °C bis +7,2 °C

11b: +7,2 °C bis +10,0 °C

12a: +10,0 °C bis +12,8 °C

12b: +12,8 °C bis +15,6 °C

In wintermilden Lagen wie dem Rheintal mit der Winterhärtezone 7a können viele mediterrane Pflanzen wie Erdbeerbaum (Arbutus), Zistrose (Cistus) oder Feigen (Ficus) ausgepflanzt werden. An der Nord- und Ostseeküste sind bei Winterhärtezone 8a noch mehr Exoten möglich. Allerdings suggerieren die Winterhärtezonen eine mathematische Genauigkeit, an die sich die Natur in der Regel nicht hält. Denn neben den messbaren Minimaltemperaturen hängen Pflanzen von vielen anderen Witterungsfaktoren ab. Zum Beispiel ist eine offen dem Wind ausgesetzte Pflanze bei gleicher Thermometer-Temperatur stärkerem Stress ausgesetzt als ein Exemplar, das geschützt an einer Hauswand steht. Pflanzen in schwerem, nassem Boden ertragen weniger Minusgrade als die gleichen Gartengäste auf trockenem, sandigem Boden. Schützlinge, die mit Stress im Sommer zu kämpfen hatten (z.B. Schädlinge, Trockenheit) gehen geschwächt in den Winter und verhalten sich unter Umständen nicht gemäß ihrer für die Art definierten Winterhärte. Deshalb sind Winterhärtezonen ein sehr guter Anhaltspunkt, was in Ihrem individuellen Garten zu Hause möglich ist, der einzelne Standort mit allen Wetterfaktoren aber entscheidet letztlich über die Artenwahl.