Palmen für den mediterranen Garten

PALMEN ALS DAUERGÄSTE IM GARTEN
Ja, denn Palmen kommen nicht nur in tropischen Regenwäldern vor, sondern auch in Bergregionen (z.B. Südamerika), auf Hochplateaus etc. Einige Palmen haben deshalb eine viel höhere Frosttoleranz, als man annehmen möchte.

HANFPALMEN: Die bekannteste davon ist die Hanfpalme (Trachycarpus fortunei). Sie hat ausgepflanzt im Garten selbst mit strengem Dauerfrost keine Probleme. Und eine schneebedeckte Palme – Sie werden es zugeben – ist im heimischen Garten ein wirklich außergewöhnlicher Anblick! Der einzige Schutz, den Hanfpalmen im Winter brauchen, ist ein Schutz der Stammspitze vor Nässe, da unsere Winter mit Regen, Graupel und Schneefällen zusammengenommen sehr feucht sind. Das Einpacken der Blätter ist in 15 Minuten erledigt: Mit Beginn des winterlichen Dauerfrosts, der in vielen Regionen Deutschlands erst im Januar/Februar einsetzt, klappt und bindet man die Wedel locker nach oben zusammen und schlägt ein Vlies darum – keine Plastikfolie! Das Vlies hält/leitet einen Großteil der Niederschläge ab, lässt aber genügend Licht und Luftaustausch zu, so dass die Blätter gesund bleiben. Neben der klassischen Hanfpalme sind bei Sammlern die sehr langsamwüchsigen Wagner’s Hanfpalmen (Trachycarpus wagnerianus) beliebt. Ihre Blätter bleiben kleiner, kompakter und damit sehr stabil, was ihnen den Ruf einträgt, noch winterfester zu sein.
–> Hanfpalme

Trachycarpus fortunei, Hanfpalme, Chinesische Hanfpalme

NADELPALMEN: Klein, aber hart im Nehmen ist das Motto der heute sehr seltenen und selten kultivierten Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix), die ebenfalls im Südosten der USA beheimatet ist. Ihre Blätter sind sehr fest und je nach Standort von blaugrüner bis grüner Färbung, die kurzen Stämme im Alter mit „Nadeln“ bewehrt, die in jungen Jahren noch fehlen.
–> Nadelpalme

Rhapidophyllum hystrix – Nadelpalme, Nadel-Palme, Needle Palm

GELEEPALMEN: In den Vereinigten Staaten zählen die Geleepalmen (Butia, z. B. Butia capitata; im Bild) zu den Palmen mit den am weiten nach Norden reichenden Verbreitungsgebiet. Sie sind zwar nicht so frosttolerant wie die Hanfpalmen, doch in wintermilden Regionen Deutschlands (z. B. Rheintal, Weinanbaugebiete, Binnensee-Regionen) haben etlicher unserer Kunden seit Jahren Erfolg mit ihnen. Eine erfreuliche Entwicklung, zumal Geleepalmen mit ihren elegant übergeneigten, leicht nach oben eingeklappten Fiederwedeln eine wunderschöne Palmenform mit in die Gestaltung einbringen.
–> Geleepalme

Butia capitata – Gelee-Palme

ZWERGPALMEN: Unter diesen Palmen (im Bild: Chamaerops humilis), die keineswegs zwergenwüchsig sind, sondern vielmehr mehrstämmig wachsen, spricht man den silberblättrigen Formen wie der Blauen Zwerg-Palme (Chamaerops humilis var. cerifera) die größte Gartentauglichkeit zu. Ihre Blätter sind fest, ihr Wuchs gedrungen und sehr langsam. Anders als Hanfpalmen, die teilsonnige Plätze bevorzugen, fühlen sie sich an vollsonnigen Standorten wohl.
–> Zwergpalmen

Chamaerops humilis – Zwerg-Palme, Zwergpalme, Palmito, Mediterranean Fan Fern
Chamaerops humilis var. cerifera – Blaue Zwerg-Palme, Blaublaettrige Zwergpalme, Graulaubige Zwergpalme, Palmito, Mediterranean Fan Fern

PALMETTO-PALMEN: Innerhalb dieser Gruppe bringt die Zwerg-Palmetto (Sabal minor), die u.a. in Florida zu Hause ist, die besten Vorraussetzungen als Dauergast im Mittelmeergarten nördlich der Alpen mit. Ihr Charakteristikum: Sie bildet mit dem Alter zwar Stämme aus, die jedoch größtenteils unterirdisch bleiben – und dadurch gut geschützt sind. Es genügt auch hier, die Wedel zusammenzubinden und mit einem Vlies vor übermäßiger Feuchtigkeit an der Stammspitze/im Blattzentrum zu schützen.
–> Zwerg-Palmetto

Sabal minor – Palmettopalme, Zwerg-Palmettopalme, Dwarf Palmetto, Sabalpalma, Palmetto, Sabal-Palme