Kann man die Schnittreste von Kübel- und Wintergartenpflanzen sinnvoll nutzen?

Die Zweige, die beim Rückschnitt anfallen, sind kein wertloser Abfall. Im Gegenteil: Aus den Triebspitzen des Sommerschnitts kann man bei vielen Arten Stecklinge zuschneiden, die in Anzuchterde bewurzeln und zu neuen Pflanzen heranwachsen.

Auch dickeren Äste und Zweige, die im Januar oder Februar von Pflanzen abgeschnitten werden, die sich in Winterruhe befinden, können Sie Steckhölzer gewinnen. Dazu werden sie in 20 bis 30 cm lange Stücke geschnitten und zu zwei Dritteln ihrer Länge schräg und in Wuchsrichtung (Knospen müssen nach oben zeigen!) in Erde gesteckt. Hier schlagen sie während des Frühlings Wurzeln. Bei Obstgehölzen wie den Zitruspflanzen (Citrus) sind Schnittabfälle wervolles Veredlungsmaterial (Edelreiser). Beim Veredeln setzt man Zweigstücke oder auch nur einzelne Knospen einer bewährten Sorte auf eine robuste Unterlage. Zweig oder Auge treiben bei Gelingen der Veredlung aus und bilden fortan die Kronen der neuen Pflanzen und bestimmen damit die Fruchtqualtität. Schnittreste, die von Pilzen, Viren oder Bakterien befallen sind, sollten dagegen nicht nur aus dem Topf- oder Wintergarten, sondern auch aus dem Garten entfernt werden. Denn ihre feinen Sporen können sich vom Wind selbst über weite Entfernungen tragen lassen und erneut Pflanzen befallen.