Spinnmilben an Kübel- und Wintergartenpflanzen: sofort behandeln!

Diese kleinen Tiere, die nicht zu den Insekten, sondern zu den Spinnentieren zählen, sind die wohl lästigsten und hartnäckigsten Begleiter in jedem Topf- und Wintergarten. Am auffälligsten treten nicht die kleinen, weißen Tiere selbst, sondern ihre Gespinste in Erscheinung, die wie feinste Spinnennetze in den Blattachseln oder bei gebogenen Blättern zwischen den Blattnerven und Blattspreiten angelegt werden. Überwinterte Tiere sind im Frühjahr oft rot gefärbt, was ihnen den Namen -Rote Spinne- eingetragen hat. Das Problematische an diesen sommers wie winters, im Freien wie unter Glas stets präsenten Schädlingen ist ihre explosionsartige Vermehrung. Bemerkt man die Tiere nicht rechtzeitig, können sie eine Pflanze binnen einer Woche vollständig überziehen und entlauben. Denn auch sie saugen die Blattzellen leer, um sich von deren Saft zu ernähren. Die Zellen bleiben als leere Hüllen zurück und lassen die Blätter wie punktiert aussehen. Spinnmilben breiten sich vor allem im Sommer aus, wenn es heiß und die Luft trocken ist. Im Winter hat man in der Regel keine Last mit ihnen. Fallen Ihnen ab Mai fahlgrüne oder gelbe Blätter auf, sollten Sie diese genau betrachten. Mit der Lupe lässt sich sicher feststellen, dass es sich häufig nicht um eine gleichmäßige Verfärbung, sondern um eine Vielzahl kleinster Punkte handelt, die von agilen, umherlaufenden Spinnmilben herrühren. Haben Sie Spinnmilben in Ihrem Topf- oder Wintergarten identifiziert, hilft nur eine sofortige Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln. Hausmittel oder mechanische Methoden versagen bei den Tieren meist, die nicht zu den Insekten, sondern zu den Spinnentieren zählen. Auch die so genannte -Pflanzensauna-, bei der man die Pflanzen mit Wasser einsprüht und mit einer Plastiktüte umhüllt, damit die Luftfeuchte konstant hundert Prozent beträgt, ist unserer Erfahrung nach kein zuverlässiges Mittel. Eine hohe Luftfeuchte vermag zwar die Vermehrung der Tiere zu bremsen, doch sie dezimiert die Populationen nicht. Nach der Pflanzensauna ist daher meist eine sofortige, erneute Ausbreitung möglich. Ein Abwischen der Gespinste, die sich oft zunächst auf den Blattunterseiten bilden, verlangsamt die Ausbreitung, kann sie aber ebenfalls nicht stoppen. Nützlinge: Bei einer Luftfeuchte über 60 Prozent können Sie Raubmilben einsetzen. Pflanzenschutzmittel: Achten Sie bei der Wahl der Pflanzenschutzmittel auf die ausdrückliche Eignung für Spinnmilben. Fabrikate, die allegemein -für saugende Insekten- ausgewiesen sind, erfassen nicht zwingend Spinnmilben.