Häufige Fehler beim Umtopfen sind einfach zu vermeiden!

Richtiges Umtopfen ist nicht schwer – wenn ein paar wesentliche Punkte zuverlässig beachtet werden. Ihre Pflanzen werden es Ihnen mit gutem Wuchs und Blühfreude danken.

Alten Topf vorsichtig entfernen!

Beim Umtopfen sollte der Wurzelbereich der Pflanze möglichst im Ganzen aus dem alten Gefäß gelöst werden. Sitzt der Ballen sehr fest, fährt man mit einem langklingigen Messer am Innenrand der Topfwände entlang. Auch ein mindestens halbstündiges Tauchbad kann helfen, Blockaden zu lösen. Bei flexiblen Plastikgefäßen kann man mit der Faust auf die Topfwände schlagen, um Verkeilungen zu lockern. Bei großen Gefäßen hilft man mit dem ganzen Körpergewicht nach, indem man sich auf die Töpfe stellt. Funktioniert all das nicht, schneidet man die Gefäßwände auf (Plastiktöpfe) oder zerschlägt sie (Ton). Wichtig ist, dass Sie die Wurzel beim Austopfen nicht abreissen. Es gibt sehr empfindliche Pflanzen, bei denen die Wurzeln sehr schnell reissen, und es gibt robustere Pflanzen. Immer gilt: vorsichtig ziehen! Als nächstes sollten Sie die Löcher im Topfboden des neuen Topfes prüfen: Sind sie sehr groß, würde die frisch eingefüllte Erde sogleich wieder herausrieseln. Deshalb deckt man sie mit Tonscherben oder größeren Kieselsteinen ab.

Nicht zu tief einpflanzen!

Füllen Sie anschließend so viel Erde in den neuen Topf, dass die Oberkante des Wurzelballens, den man probeweise einsetzt, 2 cm unterhalb des Topfrandes endet. Geben Sie unter dem Ballen etwas Erde dazu oder nehmen Sie ein bisschen weg, bis der Ballen die richtige Höhe hat. Wichtig: nie oben auf den Ballen Erde auffüllen! Ziel ist am Ende ein 2 cm hoher Gießrand, der später das Wässern erleichtert, da er wie ein Vorratsbecken wirkt. Ist der Gießrand zu niedrig, rinnt das meiste Wasser später ungenutzt weg, ist er dagegen zu groß, gießt man womöglich zu viel.

Beim Einfüllen der Erde keine Lücken freilassen!

Hat man die Pflanze auf die richtige Pflanzhöhe eingestellt, drückt man die eingefüllte Erdschicht mit den Handflächen oder dem Faustrücken vorsichtig fest und setzt den Wurzelballen möglichst mittig. Achten Sie darauf, dass der Hauptstamm gerade nach oben zeigt. Lassen Sie sich nicht von quer schießenden Seitenzweigen irritieren: solche Fehlstellungen werden später mit einem entsprechenden Rückschnitt korrigiert. Beginnen Sie anschließend mit dem Verfüllen der Ränder. Geben Sie immer nur wenig Erde hinein, die man mit den Fingerspitzen leicht andrückt. Bei größeren und damit tieferen Töpfen, in die man nicht mehr hineingreifen kann, nimmt man einen Holzstab oder -löffel zu Hilfe. Unterlässt man dieses Festdrücken, kann es passieren, dass sich Erdkrümel zwischen Ballen und Topfwand verkeilen und sich darunter große Hohlräume bilden, die nicht durchwurzelt werden können. Achten Sie deshalb auch darauf, dass die Pflanzerde sehr feinkrümelig ist. Hat man sie im Sack gekauft, ist sie meist verklumpt und sollte kräftig gelockert werden, bevor man sie einfüllt. Übertreiben Sie jedoch andererseits beim Andrücken der Erde nicht: die Erde sollte sich festigen, aber nicht verdichten, sonst haben es die jungen Wurzeln schwer, das Substrat zu durchziehen. Wer qualitätiv hochwertige Erde verwendet, braucht in der Regel keine Verdichtung zu befürchten, da sie durch ihre mineralischen Anteile sehr strukturstabil ist.

Nach dem Umtopfen sofort eingießen!

Hat man die gesamte Erde eingefüllt, sind Sie mit dem Umtopfen noch nicht fertig. Ganz wichtig ist das vorsichtige, aber durchdringende Angießen der Erde, damit die Pflanzen einen optimalen Start haben. Durch dieses Angießen werden zum einen weitere Hohlräume entlarvt, die sich durch das Einschlämmen der Erde füllen. Geben Sie im Zweifelsfall noch etwas Erde dazu, wenn die Oberfläche dabei absacken sollte. Gleichzeitig sorgt das Angießen für den nötigen Feuchtigkeitsvorrat. Frische Erde ist zwar leicht, aber meist nicht ausreichend feucht. Sie kann zur Konkurrenz für die Wurzeln um die Wasserreserven werden. Trockene Tontöpfe entziehen dem Ballen sogar regelrecht die Feuchtigkeit, um sich selbst zu sättigen! Man sollte sie deshalb vor dem Bepflanzen mindestens eine halbe Stunde in einen Eimer mit frischem Wasser einlegen, damit sich die Tonporen vollsaugen. Stellen Sie schon während des Umtopfens fest, dass der Ballen stark ausgetrocknet ist, taucht man ihn vorher so lange, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Danach ist es wesentlich schwerer, ihn anzufeuchten, was nur durch mehrfaches, leichtes Angießen möglich ist. Ein nachträgliches Tauchen ist angesichts der lockeren Erdfüllung nicht möglich, da sie aufschwimmen würde.