Für Volieren geeignete Blütenpflanzen

HIBISKUS UND SCHÖNMALVEN FÜR VOGELHALTER
Trotz schlechter Lichtverhältnisse sehr dankbare Blüher sind Schönmalven (Abutilon) und Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis). Sie blühen unter Zimmerbedingungen von April bis November ununterbrochen, wenn sie direkt am Fenster stehen. Halten Sie die Erde stets feucht, aber nicht über längere Zeit nass, und geben Sie von April bis Oktober jede Woche ein Mal Flüssigdünger für Blühende Zimmerpflanzen mit ins Gießwasser. Damit die starkwüchsigen Pflanzen in Form bleiben, schneidet man ihre Triebspitzen zwei bis vier Mal pro Sommer jeweils so weit zurück, bis wieder eine harmonische, annähernd (halb)runde Kronenform entsteht. Frisch gekaufte Pflanzen aus dem Gartencenter sind in der Regel mit Hormonen behandelt, die das Wachstum bremsen und die Blühfreudigkeit fördern. Zu Hause lässt die Wirkung dieser Mittel binnen weniger Wochen nach und Schönmalven wie Hibiskus wachsen ihrer Natur entsprechend stärker. Da Privatleute keine Stauchungsmittel kaufen können und anwenden dürfen, gleicht der regelmäßige Rückschnitt den Wechsel im Wuchsverhalten aus. Zu Ihrem Vorteil, denn umso größere beide Pflanzengruppen werden, umso besser erfüllen Sie den Zweck, für Sie selbst ein blühender Hingucker und für Ihre Vögel Kletter- und Landemöglichkeit zu sein.
–> Hibiskus
–> Schönmalve

FÜR KAKADU UND CO VOM ANDEREN ENDE DER WELT
Der Neuseeländische Eisenholzbaum (Metrosideros), auch Pohutukawa genannt, besticht während einer Zeit von rund drei Wochen im Mai oder Juni mit feuerroten Blütenpinseln, die aus feinen Staubfäden zusammengesetzt sind. Das ganze Jahr über zieht er die Blicke mit seinem gräulichen Laub inklusive samtweichem Überzug auf sich. Dank dieser grauen Färbung sind Eisenholzbäume, ungeachtet ihrer Herkunft vom anderen Ende der Welt, geeignet, um wie Oliven für mediterrane Stimmung zu sorgen. Dazu brauchen sie einen Platz direkt am Fenster und konstante Gießgaben. Obwohl er in seinen festen Blättern etwas Wasser als Reserve einlagern kann, ist der Wasserbedarf hoch. Ein Rückschnitt ist nur gelegentlich nötig, wenn einzelne Triebe zu lang werden. Eisenholzbäume wachsen jedoch bei hohem Lichtangebot direkt am Fenster von Natur aus schön kompakt.
–> Eisenholzbaum

EIN ECHTER MACHO FÜR GEFIEDERTE GÄSTE 
Die Don-Juan-Pflanze (Juanulloa mexicana) ist ein echter Macho unter den Blütenpflanzen. Sein Zierwert rührt weniger von den Blütenblättern selbst her, als vielmehr von den Blütenkelchen. Diese sind fest, röhrenförmig, leuchtend orange gefärbt und halten Monate lang. Der Wuchs der Don-Juan-Pflanzen ist halb strauchförmig, halb in der Manier einer Kletterpflanze mit langen Trieben. Häufig gestutzt, wächst er buschig, alternativ bindet man die Triebe an Stäben oder Spalieren auf. Der Wasser- und Düngerbedarf der Nachtschattengewächse ist hoch, der Lichtanspruch gering. Ihm genügt ein unbeschattetes Südfenster. Don-Juan-Pflanzen zählen botanisch gesehen zwar zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae), sind aber nicht als Giftpflanzen ausgewiesen.
–> Don-Juan-Pflanze

DUFTE DÜFTE FÜR ORNITHOLOGEN 
Eine Rarität für Liebhaber exquisiter Pflanzendüfte ist der Ylang-Ylang (Cananga odorata). Sein Parfüm ist so  bekannt wie beliebt als ätherisches Öl und Zugabe zahlloser Kosmetika. An einem hellen Zimmerplatz bei stetem Wassernachschub bildet Ylang-Ylang schon als junge Pflanze seine wunderschönen, bizarren Blüten aus. Die langen, schmalen Blütenblätter sind gelblichgrün gefärbt und zuweilen wie Haarlöckchen eingedreht. Der Duft, der ihnen entströmt, ist verführerisch. Für den Fall, dass Ihre gefiederten Mitbewohner Interesse daran zeigen und zu knabbern beginnen, sollte man die exklusiven Pflanzen während des Flors vorsichtshalber in Sicherheit bringen.
–> Ylang-Ylang

FÜR SCHNUPPERNASEN
Ähnlich fantastische Naturdüfte bescheren versierten Pflanzenfans die Vertreter der Michelien, zu denen die Weiße Michelia (Michelia alba), Champaka (Michelia champaka) und der Bananenstrauch (Michelia figo) mit seinem unglaublichen Bananen-Aroma zählt. Die ersten beiden sind jedoch leider nur selten und als kleine Pflanzen erhältlich, der Bananenstrauch auch als größere, immergrüne Sträucher.
–> Michelia

OPTISCHER UND OLFAKTORISCHER GENUSS
Ebenfalls zu den Stars im privaten Duftgarten zu Hause zählt der Vogelaugenbusch (Ochna serrulata). Der Duft seines sonnengelben Flors, der bereits ab Februar einsetzt, ist lieblich und süß, die Pflanzen können mit den Jahren 150 cm Höhe erreichen. Doch er setzt ein weiteres Schmankerl oben drauf: Auf die Blüte folgen auffällige Fruchtstände mit leuchtend roten Kelchen und schwarzen Beeren, die den Sträuchern auch den Namen Micky-Mouse-Plant eingetragen haben, da sie an ein Gesicht mit roten Ohren und schwarzer Knollennase erinnern. Während des Sommers sind Vogelaugenbüsche belaubt, im Winter werfen sie je nach Lichtangebot einen Teil bis Großteil der Blätter ab. Reduzieren Sie in dieser Zeit die Wassergaben, denn wenig Blätter bedeuten einen deutlich verringerten Wasserbedarf.
–> Vogelaugenbusch

KLETTERMAXE MIT EXOTIK-FAKTOR
Neben den bislang beschriebenen, exotischen Sträuchern fürs Zimmer bieten sich diverse Kletterpflanzen an, um in Wohnräumen für Urwald-Atmosphäre zu sorgen. Allen voran die Passionsblumen mit ihrer im Pflanzenreich unverwechselbaren Blütenarchitektur. Sie haben die Wahl zwischen Ziersorten mit blauen, violetten, roten oder mehrfarbigen Blütenstars (z.B. ‚Belotii‘, ‚Violacaea‚, ‚Victoria‘) und Passionsblumen, die wie Maracuja (Passiflora edulis), Süße Grenadille (Passiflora ligularis) oder Königs-Grenadille (Passiflora quadrangularis) Früchte mit vitaminreichem Fruchtfleisch ansetzen können. Sie alle werden an Kletterhilfen erzogen, die aus Metall, Kunststoff oder Holz gefertigt sein können – ganz nach Ihrem Geschmack. Vom Rosen-Obelisk bis zum einfach Zelt aus drei Bambusstäben kommt alles in Frage, was sich direkt im Pflanzgefäß verankern lässt und mit diesem mobil bleibt, zum Beispiel, wenn man die Pflanzen auf rollende Untersetzer stellt.
–> Passionsblumen

BUNTE VIELFALT
Die Ruhmesblumen (Clerodendrum) stellen die zweite Pflanzenfamilie voller kletternder Blütenstars, für die es leider keine deutschen Namen gibt. Wer es rot-violett liebt, setzt auf Clerodendrum speciosum, wer auf rot-orange Leuchtkraft steht, nimmt Clerodendrum speciosissimum und  Blüten für weiß-rot Fans bietet Clerodendrum thomsoniae, Alle drei zählen zu den Schlingern, die sich an Spalieren oder Stäben aller Art empor hangeln, indem sie ihre Triebe wie Korkenzieher um die Streben legen. Sie wachsen zügig, sind aber jederzeit zähmbar: Was zu lang wird, können Sie sommers wie winters einkürzen.
–> Ruhmesblumen  

SAGEN SIE JA ZU JASMIN
Wer sich nicht nur von der Optik, sondern wiederum von süßen Düften verwöhnen lässt, findet unter den Jasminen eine reiche Auswahl sowohl kletternder als auch buschig wachsender Arten. Ihnen allen gemeinsam sind die weißen, intensiv duftenden Blüten, wenige warten auch mit gelben Blüten auf (z.B. Jasminum odoratissimum). Wer nicht viel Platz hat, ist mit dem Engelsflügel-Jasmin (Jasminum nitidum) gut beraten, der in seinem botanischen Namen mit „nitdidum“ wie „kleinwüchsig“ seine geringe Größe bereits verankert hat. Ihm ähnlich ist der Arabische Jasmin (Jasminum sambac), von dem es attraktive, gefüllt blühende Sorten gibt (`Maid of Orleans´, `Grand Duke of Tuscany´). Zu den kletternden Arten gehört dagegen Jasminum polyanthum, der seine Besitzer oft schon im Spätwinter mit dem ersten Satz intensiv duftender Blüten überrascht.
–> Jasmin

KLEIN, ABER OHO
Eine weitere Ergänzung im Duftpotpourri der Blüten ist die Orangenblume (Murraya paniculata), die mit den Zitruspflanzen eng verwandt ist und ihren Duft geerbt hat. Die immergrünen Sträucher wachsen langsam und schön dicht, werden von Natur aus hüft- bis brusthoch, lassen sich aber durch regelmäßigen Schnitt deutlich kleiner halten.
–> Orangenblume