Kennen Sie den Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum)? Auch dieser Kleinbaum oder Strauch gehört zu der Reihe der außergewöhnlichen Gartenpflanzen, die hierzulande nicht sehr verbreitet sind, die es aber wert sind, beachtet zu werden.
Der Name japanischer Kuchenbaum lässt bereits den Rückschluss auf das Herkunftsland zu. Ungewöhnlich ist jedoch der Duft der Blätter, der an Zimt, Karamell und Lebkuchengewürz erinnert. Aber auch wegen seiner optischen Qualitäten bereichert der Judasblattbaum die Gartengestaltung.
In Japan wächst der Lebkuchenbaum meist an Gewässerufern und kann Wuchshöhen von über 20 Metern erreichen. Solche Höhen werden bei ausgepflanzten Exemplaren in unseren Breiten bei weitem nicht erreicht. Dennoch können Sie mit einer ansehnlichen Wuchshöhe von bis zu 10 Metern rechnen, bei Kübelpflanzen lediglich mit drei Metern. Oft wachsen Lebkuchenbäume mehrstämmig oder ab Erdoberkante gut verzweigt und bilden daher dichte Sträucher. Der Kuchenbaum kann jedoch auch als Hochstamm gezogen werden.
Der sommergrüne Katsurabaum, so ein weiterer Name für den Kuchenbaum, ist zu jeder Jahreszeit ein Schmuckstück im Garten. Noch bevor der Lebkuchenbaum im Frühjahr austreibt, erscheinen die kleinen magenta-roten Blütenbüschel. Der Blattneuaustrieb erscheint rötlich, die Farbe der jungen herzförmigen Blätter wechselt dann in matt grün wobei jedoch die Blattstiele die rötliche Färbung behalten. Im Herbst schließlich verfärbt sich das Laub spektakulär glühend orange und rot. Jetzt ist der Duft von Zimt und Karamell des fallenden Laubes intensiv wahrzunehmen, sodass ein Standort neben einem Sitzplatz, den Sie im Herbst gerne nutzen, oder neben einem Weg zur Eingangstür, den Sie täglich gehen, ratsam ist. Auch im Winter bereichert der laubfreie Lebkuchenbaum mit seiner anmutigen Wuchsform den Garten. Der von Natur aus schöne Wuchs qualifiziert Cercidiphyllum japonicum zum Solitär- oder Hausbaum.
Wie für alle Gehölze ist der Herbst der ideale Pflanzzeitpunkt. Die große Hitze des Sommers, die dem trockenheitsempfindlichen Lebkuchenbaum noch schaden könnte, ist vorbei und bis zum Winter bleibt ihm genügend Zeit, sich an den Standort zu gewöhnen. Sandige oder leicht lehmige, saure Böden sorgen für intensive Herbstfärbung. Eine zusätzliche Gabe Kompost versorgt den Wurzelballen des frisch gepflanzten Katsurabaums optimal, sodass der Baum sich im kommenden Frühjahr gänzlich auf das Pflanzenwachstum konzentrieren kann.
Eine besondere Pflege oder Schnittmaßnahmen erfordert der Lebkuchenbaum nicht. Er ist in der Regel schädlingsfrei, nur Trockenheit im Sommer kann zu frühzeitigem Blattabwurf führen, der aber den Baum nicht dauerhaft schädigt. Die hohe Winterhärte des Katsurabaums lässt ihn schadlos mitteleuropäische Winter überstehen. Selbst Kübelpflanzen mit ausreichend Schutz des Wurzelballens können im Winter draußen stehen.