Bananen – Tropeninseln für den Garten

Vor einigen Wochen hatte ich bereits Vorschläge für geeignete Bananenpflanzen für die Wohnung und den Wintergarten gemacht. Mit der Japanischen Faser-Banane (Musa basjo) und der Darjeeling-Banane (Musa sikkimensis) stehen Pflanzenliebhabern zwei Bananen-Arten zur Auswahl, die auch in Mittel- und Nordeuropa in den Garten ausgepflanzt werden können.  Sie sind daher für alle interessant, die dem Garten exotisches Flair verleihen möchten.

Der Name Japanische Faser-Banane ist irreführend, denn diese Art war ursprünglich in China heimisch und wurde erst später nach Japan eingeführt, wo Schnee und Kälte keine Seltenheit ist.

Musa basjoo – Japanische Faser-Banane, Faserbanane, Japanese Banana

Die Darjeeling-Banane hingegen stammt aus Nepal, Bhutan und dem indischen Bundesstaat Sikkim und trägt daher den wissenschaftlichen Namen Musa sikkimensis.

Musa sikkimensis – Sikkim-Banane, Zierbanane, Faser-Banane, Faserbanane

Aber auch hierzulande gedeihen Faserbananen und Darjeeling-Bananen bestens. Während des Sommers bilden sie mit Hilfe ihrer langen, schmalen Blätter meterhohe „Stämme“ (Scheinstämme), mit den Jahren in immer größerer Zahl, sodass ganze Haine entstehen können. Unter idealen Bedingungen können einzelne Pflanzen des Hains bei der Japanischen Faser-Banane bis zu drei Metern Höhe, bei der Darjeeling-Banane sogar vier Meter Höhe erreichen.

Musa basjoo – Japanische Faser-Banane, Faserbanane, Japanese Banana

Musa basjo und Musa sikkimensis unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Laubfarbe. Das grün der Bananenblätter wird bei der Musa sikkimensis von rötlich-brauen Streifen durchzogen.

Musa sikkimensis – Sikkim-Banane, Zierbanane, Faser-Banane, Faserbanane

Beide können, mit einem ausreichend kräftigen Stamm, im Hochsommer hängende Blütenstände ansetzen. Werden die Blüten bestäubt, bilden sich kleine Früchte, die den Verzehr jedoch in der Regel nicht lohnen, auch wenn sie grundsätzlich essbar sind. Häufig reicht jedoch der nordeuropäische Sommer nicht aus, um die Fürchte ausreifen zulassen.

Musa basjoo – Japanische Faser-Banane, Faserbanane, Japanese Banana, Blütenstand

Der Pflanzboden sollte für die Bananen nährstoffreich und durchlässig sein. Ein Gemisch aus Lehm, Humus und Sand ist ideal, damit im Sommer einerseits reichlich Wasser und Nährstoffe gespeichert werden, andererseits im Winter überschüssiges Wasser rasch ablaufen und der Boden abtrocknen kann.

Im Herbst schneidet man die natürlicherweise welkenden Blätter ab und kann zusätzlich den Stamm auf Hüfthöhe kappen. Anschließend schlägt man um den Pflanzenbereich vier Holzpflöcke in den Boden und umspannt sie mit Kaninchendraht. Diese rasch zu errichtende und preisgünstige Konstruktion wird anschließend locker mit Herbstlaub von Ihren Gartenbäumen gefüllt. Die Luftschichten zwischen den Blättern isolieren das Wurzelwerk der Bananen hervorragend und sie sprießen im Frühjahr aus den Stammresten und Wurzelknollen jedes Jahr mit zusätzlichen Sprossen wieder frisch aus.

Musa basjo und Musa sikkimensis gehören zu den frosthärtesten Bananenpflanzen und können meines Erachtens in Winterhärtezone 7 klassifiziert werden. Wer keinen Garten besitzt, kann jedoch auch die Faserbanane und die Darjeeling-Banane als Kübelpflanze in der Wohnung oder im Wintergarten halten und ihnen im Sommer einen Freiluftaufenthalt auf dem Balkon gönnen.

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